Stefan Ullrich
WORTE VOR ORT
Mit Stadtkarten, Fotos, Schaufel und Kelle ist Stefan Ullrich drei Wochen lang der Geschichte der Brache des ehemaligen Güterbahnhofs auf den Grund gegangen. Sein Ziel: Dem Wesen des Ortes mit einfachen Mitteln näher zu kommen. Auch wenn sein Camp fast einer Grabungsstätte gleicht, geht es dem Künstler nicht um archäologisches Arbeiten im eigentlichen Sinne. Vielmehr will er forschend die Zeitschichten, Hinterlassenschaften und Informationen der Bahnbrache zu einem lebendigen Kunstwerk verdichten. Was ist geblieben von den Werkstätten und Gesindehäusern der nahen »Horeburg«, die hier bis ins 16. Jh. standen? Welche Spuren hinterließen der bedeutungsvolle Hafen, Kautschukfabriken, Ölmühlen und Güterbahnhof?
Zu jeder Zeitepoche findet der Künstler bestimmte Begriffe, die er aus Fundstücken und Zivilisationsmüll zusammensetzt. Geschichte als Fragment.