
  Foto: Rolf Kellner
  
  

  Foto: Christiane Bruckmann 
 
 
  Joachim Jacob @
    
  SEE- UND SEH-LEUTE 
   
  20 vollbärtige und 20 Designer-bärtige Fotos, 
  je paarweise gruppiert, sind auf Rundstählen etwa in Gesichtshöhe 
  stelenartig montiert.
  Bärte als männlicher Gesichtsschmuck unterliegen in ihrer Form und 
  An- oder Abwesenheit zeitlichen Moden, wie auch soziale Konnotationen damit 
  verbunden waren und sind. Zum Mythos des Seemannes gehört der Bart schon 
  fast dazu  gleichwohl Ausdruck und Resultat der rauhen Lebenswirklichkeit 
  des Schiffsalltags. Seit ca. 15 Jahren lassen sich in vielen männlichen 
  Gesichtern vielfältigste Bartkreationen entdecken, meist in aufwendiger 
  Toilette entstanden. Sie sind  wenn überhaupt  als Zeichen 
  mittelständischer Zuordnungen zu zeitgenössischen Musikrichtungen 
  zu lesen.
  Die vergangene Arbeitswelt des Ortes war eine Männerwelt: Hafen- und Lagerarbeiter, 
  Kran- und Kraftfahrer, Seeleute... Dieses wird sich völlig ändern, 
  wenn der Ort in einigen Jahrzehnten städtebaulich überformt ist. Ein 
  städtisch-chiques Milieu wird die noch aktuelle Rauheit der vergangenen 
  Lebenswirklichkeit vergessen lassen.